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Hortus_August_2021

Hortus_Mai_2020

Buddha_Juni_2021

Steinbuehne_Juni_2021

Hortus_Juli_2021

Blütenpracht und Eisenkraft

Der Regen und die Wärme haben die Vegetation im Garten regelrecht explodieren lassen. Unsere Kräuterwiesen, die im trockenen Sommer des letzten Jahres vor sich hin kümmerten, zeigen sich in üppigem Flor. Demnächst werden wir sie mähen, aber auf den Flächen einige Rückzugs-Inseln für die Insekten übriglassen.

Der Rückschnitt (Mahd) sorgt für einen zweiten Aufwuchs gerade zu der Zeit, in der sonst den Insekten nur wenige Blüten angeboten werden. Das Mähgut entfernen wir und mulchen damit die als Wildwiesen einzusäenden Flächen im hinteren Gartenbereich. Wir liefen so etwas Gründüngung, schützen den Boden vor Erosion und bringen gleichzeitig Startersaatgut auf den Boden.



Die Sommersonne liefert jetzt enorme Energien, die sich im Pflanzenwachstum zeigen. Mit der Sommersonnenwende am Sommerbeginn, dem 21. Juni, werden die Tage wieder kürzer.

Es ist für Pflanzensammler und Naturheilkundler eine bedeutende Zeit, denn die Pflanzenkräfte sind nun hochkonzentriert in Blüten, Blättern, dem gesamten Kraut, also in den oberirdischen Pflanzenteilen. Starke, heilige Pflanzen der Sommersonnenwende sind der Beifuß, das Johanniskraut und die Kamille. Allein mit diesen haben wir schon eine gut bestückte Hausapotheke.

Eisenkraut

Ich möchte Ihnen heute das weniger bekannte Eisenkraut vorstellen, Verbena officinalis, aus der Familie der Eisenkrautgewächse.

Der Name Eisenkraut weist auf eine starke und kräftige Pflanze. Sie wird innerlich zur Stärkung der Immunabwehr, zur Verbesserung der Verdauung und zur Unterstützung von Niere und Blase angewandt. Äußerlich verbessert Eisenkraut als Tee, Tinktur oder Salbe die Wundheilung, deswegen nutzten es bereits die keltischen Krieger, um sich im Kampf zu schützen.

Mit diesem Wissen ausgestattet suchen wir nach dem Eisenkraut und finden ein zierliches violettes Blümchen mit kleinen Blättern und einem filigranen Stängelaufbau. Hat das Eisenkraut seine Signatur verfehlt oder waren die Namensgeber Scherzbolde?

Signatur

Der Verzicht auf groß ausgebildetes Blattwerk und der Standort am steinigen Wegrand verraten uns große Vitalität, Ausdauer und lassen auf eine intensive Photosynthese-Leistung schließen. Die zähen Stängel des Eisenkrauts stehen für „drahtige“ Menschen mit starker Willens- und Lebenskraft. Eisenkrautstängel sind kaum zu pflücken, was auch den Starrsinn der Betroffenen versinnbildlichen kann. Der zitronenhafte, sanfte Duft der Blüten verweist auf die sensitive und entspannende Wirkung der Pflanze. 

Mythologie

Schon in der Antike war das Eisenkraut eine beliebte Zauber- und Heilpflanze.
Bei den Kelten gehörte das Eisenkraut zu den Druidenkräutern. Die Druiden nahmen größere Mengen Eisenkraut zu sich. Sie erlangten dadurch größere seherische Fähigkeiten und stärkten damit ihre persönliche Spiritualität.

Bemerkenswertes

Neueste Forschungen bestätigen die antiviralen und immunstärkenden Wirkungen des Eisenkrauts. Eisenkrautextrakte sind daher zur Vorbeugung oder zu Beginn eines viralen Infekts äußerst wirksam. Wegen seiner ausgleichenden und aufhellenden Wirkung nutzte man Eisenkraut zur Vertreibung „böser Geister“ und der Melancholie. Die gebündelte Sonnenenergie des unscheinbaren, drahtigen Eisenkrauts bringt Licht in den Körper hinein bis in die Zellen, wirkt ausgleichend auf die Psyche und vertreibt das schwere Gemüt.

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