Guter Boden
Eine Sache des Betrachters
Die Natur kennt keinen „guten“ oder „schlechten“ Boden. Diese Wertung nimmt der Mensch vor – je nachdem, aus welcher Perspektive er den Boden betrachtet. Ein Naturschützer, der sich um den Erhalt seltener Magerrasen sorgt, freut sich über einen humusarmen, flachgründigen Boden, der kaum Nährstoffe bereit hält und schnell austrocknet. Denn nur auf solchen Böden gedeihen hoch spezialisierte Pflanzenarten, die einer großen Zahl seltener Insektenarten als Futterpflanzen dienen.
Wer Heidelbeeren anbauen möchte, braucht einen Boden, der reich ist an Humus, aber arm an Nährstoffen und vor allem an Kalk. Das ist gar nicht so einfach zu realisieren, wenn man auf Torf verzichten möchte.
Meist jedoch betrachten Menschen einen Boden dann als „gut“, wenn er für den Anbau von „normalen“ Nutzpflanzen gut geeignet ist. Im Idealfall sieht ein solcher Boden folgendermaßen aus:
- Er ist tiefgründig, mindestens einen Meter tief, so dass Pflanzen tief wurzeln können.
- Die Textur des Mineralbodens besteht aus Lehm mit einem hohen Anteil an Schluff.
- Der Oberboden enthält bis in eine Tiefe von ca. 30 cm einen Humusanteil von 10-20 %.
- Der Boden weist eine lockere Krümelstruktur auf, wobei die Krümel nicht allzu leicht zerbröseln, sondern eine gewisse Stabilität aufweisen.
Auf die Tiefgründigkeit und die Textur des Bodens hat der Mensch wenig Einfluss, es sei denn, er schüttet Bodenmaterial auf eine Fläche auf. Aber den Humusanteil kann er sehr wohl beeinflussen, und damit auch die Bodenstruktur.
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