PerNaturam Boden und Kompost

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Bodenlebewesen

Lebendiger Mikrokosmos

Sicher kennen auch Sie die erstaunliche Tatsache, dass in einer Handvoll gesundem, fruchtbarem Boden mehr Lebewesen leben als Menschen auf der ganzen Erde. In 300 Litern humosem Oberboden – das ist eine Menge, die einer Fläche von einem Quadratmeter und einer Oberbodentiefe von 30 cm entspricht – befinden sich im Mittel folgende Mengen an Lebewesen:

  • 2,5 Billionen Mikroorganismen: Bakterien, Pilze, Algen
  • 1 Millionen Fadenwürmer
  • 100.000 Milben
  • 50.000 Springschwänze
  • 25.000 Rädertiere
  • 10.000 Borstenwürmer
  • 100 Käferlarven
  • 100 Zweiflüglerlarven
  • 80 Regenwürmer
  • 50 Schnecken
  • 50 Spinnen
  • 50 Asseln

Das Edaphon – so nennt man die Gesamtheit der lebenden Bodenorganismen – ernährt sich von der abgestorbenen organischen Substanz der Pflanzen, die im Boden wachsen. Es macht den Boden zu einem lebenden Organismus. Die Stoffwechseldynamik des Edaphons ist eine Umweltbedingung, an die sich Pflanzen angepasst haben und von der sie profitieren. Das geht so weit, dass sich z. B. zwischen Pflanzenwurzeln und Mikroorganismen regelrechte Symbiosen entwickelt haben:

  • Bei den Mykorrhiza versorgt ein Pilz die Pflanze mit Nährstoffen, indem er sein Myzel (Pilzgeflecht) um die Feinwurzeln flicht und dadurch die Oberfläche, über die die Pflanze Nährstoffe aufnehmen kann, vervielfacht. Dafür zapft der Pilz die Leitbahnen der Wurzeln an und bedient sich an der Zuckerlösung, mit der die Pflanze die Wurzeln mit Energie versorgt.
  • Knöllchenbakterien (Rhizobien) regen die Wurzeln v. a. vieler Pflanzenarten aus der Familie der Schmetterlingsblütler an, kleine Knöllchen auszubilden, in denen sie sich häuslich niederlassen können. Die Bakterien sind in der Lage, den Luftstickstoff in pflanzenverfügbaren Stickstoff umzuwandeln, sie „fixieren“ Stickstoff. Wie die Mykorrhiza-Pilze werden auch die Rhizobien im Gegenzug von der Pflanze mit Zuckerlösung gefüttert.

Dies sind nur die bekanntesten Beispiele dafür, wie Pflanzen und Bodenlebewesen direkt voneinander abhängen. Es gibt zahlreiche weitere bekannte, aber noch viel mehr unbekannte Wechselwirkungen zwischen Pflanzen und dem Edaphon. Eines ist auf jeden Fall unbestreitbar: Ein lebendiger Boden ist eine wichtige Voraussetzung für das gesunde Wachstum von Pflanzen.

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